Der Held meiner Kindheit? Na ja, er ist eher der Held meines Lebens. Er hat mich über 30 Jahre begleitet und war stetig für mich da. Egal was ich für Probleme oder was ich im Allgemeinen auf dem Herzen hatte, er hat sich immer die Zeit genommen. Darüber war ich immer froh und demnach war es auch schwer loszulassen.

Held meiner Kindheit

Ich kann jetzt nicht davon ausgehen, dass du weißt von wem ich hier spreche bzw. schreibe. Der Held meiner Kindheit, wie bei vielen sicherlich nicht anders, ist mein Vater, mein Papa. Als Kind war er mein totales Vorbild. Nicht nur weil mich stetig bei Laune gehalten hat, sondern weil er halt er war. Ich glaube ich bin ein totales Vaterkind. 

Mein Vater hat mir immer gut zugeredet, hat mir immer zugehört, war immer für mich da. Er hat sich zudem grundsätzlich Sorgen gemacht, wenn ich außer Haus war. Egal im welchen Alter ich mich befand. Es gab manchmal sogar Ärger, wenn ich einen Schlüssel verloren habe oder mich in meiner Pubertätsphase nicht abgemeldet habe, falls ich mal ganz spontan bei Freunden geschlafen habe.

Aus heutiger Sicht sind einige positive Zureden eher so daher gesagt, um mich als Kleinkind nicht zuverärgern bzw. traurig zu machen. Aber so sind die Eltern nun mal, sie bauen einen grundsätzlich auf und wollen nicht, dass das eigene Kind traurig ist. Natürlich sollte das nicht immer so sein. Mein Vater hat mir selbstverständlich auch klar gemacht, was nicht geht, was nicht passt, was man sein lassen sollte, dass ich es doch nicht kann und lieber etwas anderes machen sollte. So sind die Väter.

In meiner Pubertät hatte ich viele Freiheiten, dank meiner Schwester. Trotz alledem hat er mir immer gut zugeredet und wollte nur das Beste. Viele Ratschläge waren mir egal, bis ich selber die Erfahrungen gemacht habe und ich mir im nachhinein dachte, hätte ich mal auf Papa gehört. Aber du weißt ja selbst, wie es ist. Wenn man jung und unerfahren ist.

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Warum schreibe ich jetzt diese Zeilen?

Es ist noch nicht ganz ein Jahr her und ich muss sagen, ich fühle mich in gewissen Momente immer noch leer. Der Held meiner Kindheit, meines Lebens, hat im letzten Jahr den Kampf seines Lebens verloren. Ich kann es bis heute nicht verstehen, ich kann einfach nicht verstehen das es in über 60 Jahren keine großen Fortschritte in der Krebsforschung gibt. 

Krebs ist ein Arschloch, ein riesen großen Arschloch. Der Krebs hat mir meinen Held geraubt. Zuallererst wurde ihm die Kommunikation genommen und dann auch noch das Leben. Die letzten 1,5 Jahre waren so hart, so unfair und einfach so unbeschreiblich schrecklich.

Mir fehlt bis heute die Kommunikation mit meinem Vater. Es war jedes Mal eine Freude mit ihm über alles sprechen zu können. Ich mochte seinen Sarkasmus, seine Ironie und wie er die Dinge im Leben gesehen hat. Vieles davon lebt sicherlich in mir weiter, denn einiges davon hat natürlich “abgefärbt”!

Aber nicht nur die Kommunikation, am meisten fehlt mir einfach die gemeinsame Zeit mit ihm. Er war zwar über 30 Jahre an meiner Seite, aber in der Kindheit und im Jugendalter verbringt man ja mehr Zeit mit den Freunden und vielen anderen Dingen. Und im höherem Alter wohnt man dann nicht mehr bei den Eltern, sodass noch weniger gemeinsame Zeit vorhanden ist.

Ich habe aber trotzdem jede einzelne Sekunde mit meinem Vater genossen, auch wenn es im Nachhinein nicht viele gewesen sind. Er ist viel zu früh von uns gegangen und ausgegebenen Anlass habe ich lange überlegt, ob ich das mache was du gerade im Titelbild gesehen hast.

In Gedenken an den Helden meiner Kindheit habe ich mir meine Haare geschnitten und das anders als sonst. Ich selbst hatte diesen Haarschnitt noch nie und ich muss sagen, dass mich wirklich dazu durchringen musste. So ein Schritt ist gar nicht mal so leicht. Aber für meinen Vater, auch wenn er nicht mehr lebt, würde ich alles machen.

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